In drei Gruppen aufgeteilt begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche und wurden u. a. in der Theologischen Fakultät fündig. Im Rahmen einer Schülervorlesung vermittelte ihnen Junior-Professorin Dr. Cornelia Dockter höchst anschaulich, was Kirche heute ausmacht und wie sich diese in den drei Grundvollzügen Martyria, Leiturgia und Diakonia verwirklicht – Wesensmerkmale, die den Jugendlichen im Anschluss lebendig vor Augen geführt wurden.
Leiturgia: Zentrum und Kraftquelle des Glaubens
Welch hohen Stellenwert die Liturgie im Leben der Kirche hat, wurde den Schülerinnen und Schülern beim Besuch des Diözesanmuseums anhand einzelner liturgischer Geräte und ihrer kunstvollen Ausgestaltung nahegebracht. Und während einer anschließenden Führung durch den Paderborner Dom nahmen die Jugendlichen nicht nur die Imposanz dieses erhabenen Gotteshauses wahr. Vielmehr wurde für sie der Dom auch als liturgischer Raum greif- und erlebbar – so im Rahmen eines meditativen Gebets im Westturm, das einen tiefen Eindruck bei nicht wenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hinterließ.
Diakonia: Einsatz für den Nächsten
Auch wenn die Zeit es nicht zuließ, eine kirchliche Einrichtung zu besuchen, die maßgeblich karitativ tätig ist, so konnten die Jugendlichen im Rahmen ihrer Spurensuche doch erleben, wie stark sich in der Kirche für andere eingesetzt wird, damit ihnen Gerechtigkeit widerfährt: Während eines Friedensgebets im Dom wurde der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht und daran erinnert, dass es Aufgabe eines jeden Menschen ist, Frieden zu stiften. Und in zwei weiteren Vorlesungen an der Theologischen Fakultät, in denen sowohl Prof. Dr. Aaron Langenfeld als auch Alexander Kaiser zu begeistern wussten, wurden konkrete Überlegungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den digitalen Wandel angestellt.
- Was Kirche auch heute noch ausmacht, vermittelte Junior-Professorin Dr. Cornelia Dockter den Jugendlichen höchst anschaulich.
- Britta Schwemke vom Diözesanmuseum zeigte den Jugendlichen, mit welcher Hingabe liturgische Geräte geschaffen wurden.
- Genau unter die Lupe genommen wurde vieles bei der Exkursion der Schülerinnen und Schüler – so u. a. auch diese Darstellung der Kreuzigung Jesu im Diözesanmuseum.
Martyria: Zeugnis geben vom Handeln Gottes in der Welt
Dass Menschen sich auch heute von Gott ansprechen und verwandeln lassen, das war für die Schülerinnen und Schüler in vielen Begegnungen während ihrer Exkursion spürbar. So berichtete u. a. Sr. M. Ancilla Ernstberger beim Besuch des Michaelsklosters eindrücklich davon, was sie dazu bewegt hat, ihr Leben stärker auf Gott auszurichten und in die Gemeinschaft der Augustiner Chorfrauen einzutreten. Aber auch viele weitere Personen legten allein durch ihre Arbeit und ihren Einsatz Zeugnis von einem Gott ab, der sich nicht verschließt, sondern da sein möchte. Das war ihnen allen anzumerken.
Fazit: Viel braucht es nicht…
Entsprechend bemerkenswert war es, wie alle bereit waren, Auskunft zu geben und von ihren Erfahrungen zu berichten. Und vermutlich bedarf es auch gar nicht mehr, um überzeugend darzulegen, was Glaube und Kirche ausmacht – getreu der im Johannesevangelium geäußerten Einladung: „Komm und sieh!“ (Joh 1,39)