30.09.2025

Gedenken an ehemaligen Rektor Pater Franz Riepe

Im Rahmen der Einweihung des erneuerten Schamoni-Kreuzes bei Oeynhausen wurde der lokalen Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus um Wilhelm Schamoni gedacht, darunter auch Pater Riepe, ehemaliger Rektor am St. Xaver. Vier Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c gestalteten die Feierstunde mit.

Das Schamoni-Kreuz auf dem Rehberg erinnert an Prälat Wilhelm Schamoni, Pfarrvikar in Oeynhausen von 1935 bis 1939. Aufgrund einer Predigt, in der er die Politik der NSDAP kritisierte, wurde er denunziert, verhaftet und deportiert, zunächst in das Konzentrationslager Buchenwald, später nach Dachau. Am 26. April 1945, drei Tage vor der Befreiung des Lagers Dachau durch die US-Armee, wurde er mit weiteren Häftlingen auf einen Marsch Richtung Süden geschickt. Unter abenteuerlichen Umständen konnte Wilhelm Schamoni fliehen. Er starb 1991.

 

Ein ähnliches Schicksal erfuhr Pater Franz Riepe, der einige Jahre am St. Xaver als Lehrer und Rektor wirkte. Auch er bezog, unter anderem in Predigten und Vorträgen, mutig Stellung gegen die Nationalsozialisten. Am 20. Februar 1941 wurde er in Bad Driburg von der Gestapo verhaftet, verhört und nach über elfwöchiger Untersuchungshaft ohne Gerichtsurteil in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Am 13.08.1942 starb er an den Folgen von Hunger und Erschöpfung.

 

In Gedenken an Wilhelm Schamoni wurde durch den Heimatverein Oeynhausen schon 1992 ein Kreuz auf dem Rehberg unterhalb der Telegrafenstation errichtet, das nun erneuert wurde. Ein Gedenkstein neben dem Kreuz erinnert auch an Pater Franz Riepe, der nachweislich eng mit Wilhelm Schamoni befreundet war.

 

 

An der Gestaltung der Feierstunde zur Erneuerung des Kreuzes beteiligten sich Holly Barnau, Anton Papenkordt, Lena Weise-Emden und Johanna Wellbrink aus der Klasse 9c. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts bei ihrem Geschichtslehrer Raphael Fecke bereiteten sie einen kurzen Vortrag sowie Plakate über Pater Franz Riepe und Wilhelm Schamoni vor. Sie beeindruckten zudem mit einem selbst verfassten fiktiven Brief aus Riepes Sicht, der auch uns heute noch die Bedeutung der Erinnerung an sein Handeln verdeutlichen sollte und dies spürbar eindrücklich tat. Die vier Schüler appellierten überzeugend, für die eigene Meinung einzustehen und unsere freiheitliche Demokratie gegen extremistische Angriffe zu verteidigen.

 

Das Engagement der vier Schülerinnen und Schüler (wohlgemerkt an einem Sonntagvormittag) ist besonders lobenswert und wurde von vielen Teilnehmenden der Feierstunde sehr wertgeschätzt.