Dieser begann um 8 Uhr in der neu gestalteten Kirche des erzbischöflichen Priesterseminars in Paderborn. Mit einer besinnlichen Andacht stimmten wir uns auf den Tag ein. Dabei rückte Schulseelsorger Maurinus Niedzwetzki Themen wie Glück und Zufriedenheit, persönliche Entwicklung und Achtsamkeit ins Zentrum– Leitmotive, die auch das anschließende Programm prägten.
Vielfalt im Programm – vier Angebote zur Auswahl
Im weiteren Verlauf konnten sich die Kolleginnen und Kollegen jeweils in zwei Veranstaltungsblöcken für eine von vier verschiedenen Angeboten entscheiden:
- Besuch der Ausstellung 775 – Westfalen,
- eine intensive Führung die Marktkirche, die Gaukirche und den Paderborner Dom,
- eine meditative Stadtführung mit besonderen Achtsamkeitsübungen,
- oder ein Vortrag mit anschließender Diskussion über Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz.
So war für jede und jeden eine bereichernde Möglichkeit dabei, sich neuen Impulsen zu öffnen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
- Schulseelsorger Maurinus Niedzwetski gestaltete die gemeinsame Andacht im erzbischöflichen Priesterseminar zu Beginn des schulinternen Fortbildungstags.
- Prof. Dr. Jonas Hagedorn präsentierte spannende Fallbeispiele, die im Verlauf zu einer spannenden Diskussion der Beteiligten führten.
Vortrag: Chancen und Risiken von KI
Einen besonderen Einstieg in den Tag bot der Vortrag von Prof. Dr. Jonas Hagedorn im ersten Block; im zweiten Block wurde dieser von Prof. Dr. Aaron Langenfeld gehalten. Mit zahlreichen aktuellen Beispielen – etwa Albaniens erster KI-Ministerin im Kabinett, neuen Google-Funktionen oder Entwicklungen bei Salesforce, Mitarbeitende im Kundenservice durch eine neue KI zu ersetzen – zeigte er eindrucksvoll, wie sehr Künstliche Intelligenz bereits gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse prägt.
Neben sozialethischen Fragestellungen standen auch Themen wie ökonomische Ressourcennutzung, Vorurteile durch KI-Sprachmodelle und die Verbreitung von Desinformation im Mittelpunkt. Hagedorn beleuchtete insbesondere die Folgen für sogenannte SAGE-Berufe sowie die Veränderungen in Arbeitswelt und Ehrenamt.
In der anschließenden Diskussion wurden Fragen nach der Gestaltung von „neugewonnener“ Zeit, generationenspezifischen Arbeits- und Freizeitkonzepten sowie möglichen politischen Handlungsfeldern intensiv erörtert.
Meditative Stadtführung – Paderborn neu erleben
Einen anderen Zugang eröffnete die meditative Stadtführung von Frau Bee Schroedter. Mit gezielten Achtsamkeitsübungen lud sie dazu ein, die Stadt aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen. Schon vor der Marktkirche stand das bewusste Erleben der vielfältigen Geräuschkulisse des Zentrum Paderborns im Mittelpunkt.
Musikalisch begleitet durch Pachelbels Canon in D erfuhren die Teilnehmenden anschließend, wie der Hochaltar nach dem Zweiten Weltkrieg nach langer Bauzeit wieder aufgestellt und mit lediglich 375 g Gold eindrucksvoll veredelt wurde. Viele Kolleginnen und Kollegen nutzten die Gelegenheit, die Marktkirche und später auch den Dom bewusst auf sich wirken zu lassen und neue Details zu entdecken – von den farbintensiven Fenstern im Taufbereich bis hin zu den besonderen Lichtverhältnissen der unterschiedlichen Kirchenräume.
- Die Marktkirche wurde ursprünglich als Jesuiten- und Universitätskirche unter dem Namen St. Franz Xaver erbaut. Die Gruppe konnte die barocke Atmosphäre im Innern durch Pachelbels Canon in D musikalisch nachempfinden.
- Bevor die Gruppe den Paderborner Dom individuell erkunden konnte, erhielt sie eine Einführung in die verschiedenen Bauphasen und deren Einflüsse auf die Gestaltung.
- Das Paderquellgebiet war die letzte Station der meditativen Stadtführung. Frau Bee Schroedter teilte hier Erwin Grosches Gedanken zu „Warum die Pader ein Fluss ist“.
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Bartholomäuskapelle, der ältesten Kirche Paderborns. So schlicht ihre Architektur wirkt, so überraschend ist ihre außergewöhnliche Akustik, die Frau Bee Schroedter mit einem Taizé-Gesang eindrucksvoll erlebbar machte. Auch während der Führung einer anderen thematischen Gruppe durch verschiedene Kirchen Paderborns wurde Halt in der Bartholomäuskapelle und die besondere Raumwirkung durch Musik erfahrbar gemacht, als Frau Sturm und Herr Kieseheuer das Laudate omnes gentes anstimmten – ein Moment, der die Gruppe nachhaltig beeindruckte.
Marktkirche, Gaukirche und Dom – Geschichte erleben
Ein weiterer Programmpunkt stellte die intensive Führung durch die Marktkirche, Gaukirche und den Paderborner Dom dar. Hier lag der Schwerpunkt deutlich auf der historischen Entwicklung der Gotteshäuser. In der Marktkirche bestaunte die Gruppe zunächst die eindrucksvolle Gestaltung des Innenraums, bevor es hinab in die Katakomben ging. Dort erfuhren die Teilnehmenden unter anderem, dass der Schrein des Heiligen Liborius während des Zweiten Weltkriegs hier verborgen wurde. Auch in Gaukirche und Dom boten sich spannende Einblicke, die Geschichte, Architektur und spirituelle Dimension dieser bedeutenden Orte eindrucksvoll miteinander verbanden.
- Der Paderborner Dom ist bekannt für seine außergewöhnliche Fensterglasgestaltung.
- Auch modernere Formen der Glasmalerei kamen im Bereich des Taufbeckens und der Orgel zum Einsatz.
Ausstellung „775 – Westfalen“
Einen kulturhistorischen Schwerpunkt bildete die Ausstellung 775 – Westfalen. Sie bot spannende Einblicke in die Entwicklung der Region von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Die Präsentation verband historische Objekte mit modernen Ausstellungskonzepten und machte so zentrale Stationen der westfälischen Geschichte lebendig. Für viele Kolleginnen und Kollegen war dies eine bereichernde Möglichkeit, den historischen Kontext der Stadt Paderborn und ihrer Umgebung besser zu verstehen.
- Der barocke Hochaltar musste nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut werden und zeigt u.a. Franz Xaver an verschiedenen Lebensstationen.
- Der Besuch der Katakomben der Marktkirche war ein besonderes Ereignis auf dieser Führung.
- Auch in der Gaukirche gab es viel zu entdecken, wie z.B. das hier gezeigte Triptychon.
Gemeinsamer Ausklang im „Gaucho“
Nach der zweiten Veranstaltung trafen sich alle Kolleginnen und Kollegen zum gemeinsamen Ausklang im Paderborner Lokal „Gaucho“. Bei einem leckeren Mittagessen bestand Gelegenheit, die vielfältigen Eindrücke des Tages aus den verschiedenen Angeboten in spannenden Gesprächen auszutauschen und zu reflektieren.
Der schulinterne Fortbildungstag in Paderborn bot eine gelungene Mischung aus geistlicher Besinnung, fachlichem Input und gemeinsamer Entdeckung. Ob bei der Auseinandersetzung mit drängenden Zukunftsfragen wie Künstlicher Intelligenz oder beim achtsamen Wahrnehmen von Kirchen, Stadt und Musik – die Leitgedanken Glück, Zufriedenheit und Achtsamkeit zogen sich wie ein roter Faden durch den Tag.