08.05.2025

Schüleraustausch nach Capellades, Spanien

Nachdem die spanischen Schülerinnen und Schüler im Februar bei uns zu Besuch waren, fand in der Woche vor den Osterferien (05.04. bis 11.04.25) der Rückaustausch nach Capellades in Katalonien statt. Amelie Schlütz aus der EF berichtet.

Nach einer nächtlichen Busfahrt kamen wir aufgeregt, wenn auch müde, am Flughafen Köln/Bonn an. Für viele von uns war das Fliegen eine neue Erfahrung, was diese Reise nur noch besonderer machte. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich und nach einem kurzen Powernap im Flugzeug waren wir alle bereit, unsere spanischen Freundinnen und Freunde endlich wiederzusehen. Am Flughafen von Barcelona wurden wir direkt von ihnen und ihren Eltern herzlich in Empfang genommen.

 

Der erste Tag war dann für jeden individuell in den Familien; beispielsweise besuchten manche die Stadt Pobla de Claramunt. Abends jedoch trafen wir uns alle zu einer Willkommens-Party. Obwohl wir zu dem Zeitpunkt schon fast über 24 Stunden wach waren, feierten wir gemeinsam bis in die Nacht hinein. Auch der Sonntag wurde sinnvoll genutzt, da wir uns am wunderschönen Strand von Sitges trafen, um gemeinsam die Sonne und das Meer zu genießen. Schon hier freuten wir uns auf die kommende Woche.

 

Der Montag startete mit einer Begrüßung durch die Direktorin der spanischen Austauschschule, dem Institut Molí de la Vila, und einer Führung durch das Schulgebäude. Anschließend wurden wir vom Bürgermeister auf dem Dach der städtischen Bibliothek empfangen, von wo aus man die Stadt Capellades herrlich überblicken konnte. Daraufhin besuchten wir den sogenannten „Abric Romaní“, eine Ausgrabungsstätte, an der wir mehr über die Neandertaler und die einzigartigen Felsen von Capellades erfuhren. Dort erwartete uns auch eine lustige Auswahl von Spielen wie Speerwurf und Bogenschießen, bei denen wir alle voller Ehrgeiz unser Jagdgeschick unter Beweis stellen konnte. Von dort aus ging es weiter zum Papiermuseum, das weitaus interessanter war, als es klingt. Wir erhielten eine Führung durch die Ausstellung und konnten abschließend sogar unser eigenes Papier herstellen.

Der Dienstag startete mit einer Stadtrallye, bei der wir in Kleingruppen aufgeteilt um den Sieg wetteiferten. Aufgabe war es, verschiedene Orte in Capellades aufzusuchen und einzelne Quizfragen rund um die Stadt zu lösen. Danach gingen wir mit unseren Austauschpartnerinnen und -partnern in den Unterricht und erhielten einen Einblick in ihren Unterricht, auch wenn dieser auf Katalanisch war. Später besuchten wir den Wochenmarkt, auf dem viel frisches Obst und Gemüse angeboten wurde. Dort mussten wir unser Spanisch unter Beweis stellen und die Zutaten einkaufen, mit denen wir später zusammen das spanische Gericht „Gazpacho“ zubereiteten. Dies ist eine Suppe aus ungekochtem Gemüse, die in Spanien besonders in der heißen Sommerzeit gegessen wird. Abschließend stellten wir gemeinsam unsere Ergebnisse zu dem Projekt „Sustainability in Germany and in Spain“ vor.

 

 

 

 

Mittwoch war der Tag, auf den wir uns sicherlich alle am meisten gefreut haben, denn nun stand der Tagestrip nach Barcelona an. Dieser begann mit dem Besuch einzelner Sehenswürdigkeiten wie der Sagrada Familia, deren erstaunliche Größe und Schönheit uns alle sehr beeindruckte. Ebenso aufregend waren die von Musik und Menschen gefüllten Straßen, auch wenn aufgrund des anstehenden Fußballspiels die Menge an Dortmund-Trikots uns fast wie Zuhause fühlen ließ. Mittags stand dann eine Führung durch das Museum über die Geschichte Kataloniens auf Spanisch an, bei der wir besonders viel über die Entwicklung der Region im Mittelalter und den Spanischen Bürgerkrieg erfuhren. Danach erhielten wir ein paar Stunden Freizeit, in der wir die Stadt auf eigene Faust erkunden und shoppen gehen konnten. Nach der Rückfahrt trafen wir uns abends noch einmal und besuchten ein kleines Restaurant, in dem uns auch der spanische Sport der „Castells“, den sogenannten Menschentürmen, gezeigt wurde. Hierbei bilden Menschen jeden Geschlechts und Alters Türme, die bis zu 10 Metern hoch werden können.

 

Am Donnerstag stand ein Besuch des Montserrat an – ein Berg mit der Benediktinerabtei Santa Maria, der sich besonders durch seine einzigartige wellenartige Form und durch seine atemberaubenden Aussichten auszeichnet. Doch dichter Nebel ließ zunächst nicht viel davon erkennen. Wir besuchten dann die Abtei und die dazugehörige Basilika, wo wir einige Opferkerzen anzündeten. Dies schien Wirkung zu zeigen: Denn als wir die Klosterkirche wieder verließen, war der Nebel bereits verschwunden und der Himmel lockerte allmählich auf. Anschließend war es an uns, den Montserrat zu erklimmen. Der Aufstieg war zwar anstrengend, die Aussicht vom Gipfelkreuz war aber umso fantastischer. Oben angekommen erfuhren wir auch noch etwas über die Entstehungsgeschichte des Montserrat, seine geologischen Eigenschaften und die dortigen Pflanzen. Schlussendlich erhielten wir noch die Gelegenheit, dem eindrucksvollen Chor L‘ Escolania, einem der ältesten Kinderchöre Europas, in der prall gefüllten Basilika zu lauschen, bevor es dann zurück in die Familien ging.

An diesem Abend fand auch die Abschiedsfeier in der Schule statt, zu der alle viele, verschiedene Essensspezialitäten für ein großes Buffet mitbrachten. Ein Volleyballspiel auf dem Schulhof Spanien gegen Deutschland, welches wir mit 2:0 Sätzen gewannen, bildete den krönenden Abschluss.

 

 

 

 

 

An unserem letzten Tag fand zum 33. Mal der traditionelle Triathlon der Partnerschule statt. Aus unseren Reihen nahmen Luisa, Lina, Tim, Santiago, Frau Brings und Herr Meiwes teil. Während wir anderen sie dabei kräftig anfeuerten, konnten sie in den drei Disziplinen Laufen, Radfahren und Schwimmen überzeugende Leistungen abliefern. Nach einem emotionalen Abschied ging es abends für uns zum Flughafen von Barcelona und schließlich mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland. Damit endete eine sehr schöne und gewinnbringende Austauschfahrt.

 

In dem folgenden Vlog kann man unsere Reise noch einmal im Videoformat miterleben: