12.11.2025

Studienfahrt der Jgst. Q1 in die Normandie

In der Woche vor den Herbstferien ist die Jgst. Q1 in Begleitung unserer Stufenleiter Frau Hauck-Sievers und Herrn Janzing, sowie Frau Höning, Frau Beumling, Herrn Klüner und Herrn Wagner in die Normandie gereist. Ein Bericht von Johanna Füller.

Los ging es am Montag, den 06. Oktober 2025 morgens um 7 Uhr von Bad Driburg aus mit zwei Reisebussen nach Frankreich. Nach der dreizehnstündigen Busreise kamen wir in unserem Hostel ,,The People‘‘ in Le Havre an. Der erste Abend konnte zur freien Verfügung genutzt werden.

 

Am Dienstag ging es nach dem typisch französischen Frühstück, bestehend aus Baguette und Croissant, mit dem Bus nach Rouen, in die Hauptstadt der Normandie. Die ganze Stufe lernte die Stadt in Form von geführten Touren kennen, einige auf Französisch, einige auf Deutsch, je nach Französischkenntnissen. Wir besichtigten unter anderem die Kathedrale von Rouen sowie Le Gros-Horloge, die große astronomische Uhr Rouens. Sie ist das älteste Uhrwerk Frankreichs. Außerdem standen wir auf dem Place du Vieux Marché, direkt neben der Kirche der Heiligen Jeanne d‘Arc. Auf diesem Platz wurde die Widerstandskämpferin im 15. Jahrhundert verbrannt. Nach der zweistündigen Stadtführung gab es Zeit zur freien Verfügung, die von allen natürlich fleißig zum Essen und Shoppen genutzt wurde.

 

 

Der Mittwoch startete erneut mit einer Busfahrt, diesmal ins fünfzig Kilometer entfernte Caen. Treffpunkt war vor der Abteikirche Saint-Étienne, die Wilhelm der Eroberer 1063 gründete und in der sich auch sein Grabmal befindet. Bei den Stadtführungen lernten wir die Bedeutung von Caen im Zweiten Weltkrieg kennen. Die Stadt war nämlich aufgrund des flachen Geländes ein Ziel der alliierten Truppen. Die Landung dieser am 06. Juni 1944 (D-Day) war Ausgangspunkt für die Schlacht um Caen sowie weiterer Angriffe, die zwischen Juni und August 1944 in Nordfrankreich stattfanden. Daraus resultierend wurde die Stadt bedauernswerterweise großflächig zerstört. Passend dazu besuchten wir anschließend das Mémorial de Caen, eine Gedenkstätte an die Landung der Alliierten, sowie das Museum über den Krieg und die Rolle der Nationalsozialisten. Im Mémorial schauten wir ebenfalls einen bemerkenswerten Film über die europäische Geschichte des 20. Jahrhundert an, der uns alle zum Nachdenken anregte. Der Film endet mit den Worten ,,Peace remains fragile – Frieden bleibt zerbrechlich‘‘. Diesen Leitspruch sollten wir uns alle ins Gedächtnis rufen, denn unsere Demokratie ist keineswegs selbstverständlich. Nach dem erlebnisreichen Tag in Caen bekamen wir im Hostel ein leckeres Dreigangmenü.

 

 

An dem letzten Tag der Fahrt stand noch etwas Amüsantes auf dem Programm: eine Draisinenfahrt von Les Loges nach Etretat. Die hundertjährige Bahnstrecke führte uns zu den 5 km entfernten Kreidefelsen von Etretat, die einen wunderbaren Ausblick garantierten. Dieser wurde noch besser, als wir ganz oben waren! Am Nachmittag sind wir dann in das kleine Fischerdorf Honfleur gefahren. Dort haben wir in der Kirche Sainte-Catherine inne gehalten, gesungen und gebetet, um Bewusstsein für die Erlebnisse im Mémorial zu schaffen. Unabhängig von der eigenen Religiosität ist eine solche Verarbeitung oft schwierig, so dass der Besuch in der Kirche vielen sicherlich dabei geholfen hat. Den restlichen Tag konnten wir in Honfleur sowie später in Le Havre selbst gestalten.

 

 

Am Freitag ging es dann um 7 Uhr morgens wieder zurück nach Bad Driburg. Erschöpft und voller Eindrücke kamen wir um 20 Uhr zuhause an.

 

Dank gebührt natürlich den Busfahrern, die uns die ganze Woche sicher von A nach B gefahren haben, und den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern, die uns mit viel Engagement eine so tolle Studienfahrt bereitet haben. Die Reise war für uns alle eine erlebnisreiche Woche, die Möglichkeit zu Momenten der Gemeinschaft bot, vor allem aber zum Erleben der deutsch-französische Geschichte in Wort und Bild.