11.03.2024

Teilnahme am MINT-EC-Camp „Zukunft-Werkstoffe“ an der Bergakademie Freiberg

In der ersten Märzwoche 2024 fand an der TU Bergakademie Freiberg ein MINT-EC-Camp zur Werkstoffforschung statt, an dem wir, Agnes und Armin Schmidt (Jgst. Q1), teilnahmen. Wir möchten gerne über unsere Erfahrungen berichten.

Freiberg in Sachsen ist eine alte Silberbergbaustadt mit einer sehr traditionsreichen Technischen Universität mit dem Schwerpunkt auf Bergbau, Geologie und Materialforschung. Die Stadt hat einen wirklich schönen, mittelalterliche Stadtkern mit vielen Fachwerkhäusern und einem beindruckenden Dom. Sehr beindruckend ist vor allem das Mineralienmuseum „Terra Mineralia“ im Schloss Freudenstein.

 

 

Das Camp begann mit einer Vorlesung zum Thema Werkstoffe der Zukunft von Prof. Biermann. Anschließend besuchten wir das Museum „Terra Mineralia“, wo sie uns Studenten die Struktur von Kristallen erklärten und viele Infos zum Studium gaben. Am Abend bezogen wir unsere Zimmer im Pi-Haus, eine Art Jugendherberge, und lernten uns dort bei einem gemeinsamen Abendessen besser kennen. Insgesamt waren wir 20 Teilnehmer aus ganz Deutschland.

 

Am nächsten Tag durften wir zwischen zwei Projekten wählen: „Vom Roheisen zur Karosserie“ sowie „Kupfer-Raffination“. Wir entschieden uns für das erste Projekt, das hauptsächlich die Herstellung und Behandlung von Stahl thematisierte. Dort lernten wir den Prozess der Stahlerzeugung aus Roheisen theoretisch verstehen und durften ihn auch praktisch umsetzen, in dem wir selbst durch Sauerstoffzufuhr flüssiges Eisen mittels Kohlenstoffoxidation zu Stahl umwandelten. Den so hergestellten Stahl analysierten wir hinterher auf seine chemische Zusammensetzung. Im Anschluss untersuchten wir im Labor verschiedene Proben von Stählen in Bezug auf Stabilität und Elastizität. Dabei wurde der Stahl mittels Pendelschlaghammer bei verschiedenen Temperaturen getestet. Abends trafen wir Studenten, die uns von ihrem Studium berichteten und ihr Projekt „RaceTech“ vorstellten, in dem sie verschiedene Rennautos konzipierten und bauten. Danach lösten wir naturwissenschaftliche Rätsel in einem Escape-Room, der wirklich interessant war.

 

 

Am darauffolgenden Tag besichtigten wir ein großes Stahlwerk in Freital, wo wir den Produktionsprozess live erlebten und sehr viele Informationen zu Stahleigenschaften und zur Stahlherstellung erhielten.  Zurück im Camp wurden die praktischen Erfahrungen durch Theorieveranstaltungen zur Stahlmetallurgie und zur Verwendung von Stählen ergänzt. Im Anschluss haben wir gemeinsam Pizza gebacken.

 

Am letzten Tag lernten wir noch den Metallguss kennen und durften selbst eigene Souvenirs entwerfen und mit Zink gießen. Damit war das Camp leider schon vorüber. Wir nahmen viele Erfahrungen, neue Einsichten und zahlreiche Stahlproben mit nach Hause. Nur das 10-Mann-Zimmer in der Jugendherberge war gewöhnungsbedürftig.